Landkarte
Galle Siehe auch Kandy 3, Kandy 4, Kandy 6 und Mysore 2 Jaffna

Kandy 5 මහනුවර/கண்டி (Sri Lanka)

Lankatilaka Perahera (ලංකාතිලක පෙරහැර): Robed and illuminated elephants proceeding out of Lankatilaka Viharaya Temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Elefanten der Lankathilaka Perahera

Lankatilaka Perahera (ලංකාතිලක පෙරහැර): Robed and illuminated elephants proceeding out of Lankatilaka Viharaya Temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Elefanten der Lankatilaka Perahera

Liebe Birgit,

nach den Ele­fanten ist vor den Ele­fan­ten — einen Monat nach der großen Esala Pera­hera bin ich wieder in Kandy, um noch mehr Stoß­zähne zu bewun­dern. Wie bereits im letzten Brief erwähnt, bin ich dabei nicht allein: Caro, eine Freun­din aus Berlin, be­gleitet mich auf meinem nun schon dritten Ausflug nach Kandy in den letzten drei Monaten, und natür­lich sind wir wieder im Dir bereits wohl­bekann­ten Pink House abge­stiegen.

Lankatilaka Viharaya Perahera: Way to Lankathilaka temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Elephants at Lankathilaka temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Elephants at Lankathilaka temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Elephant Ride at Lankathilaka temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Elephant Ride at Lankathilaka temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Lankathilaka temple with festival illumination, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Elephant at Lankathilaka temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Robed Elephant waiting at the gate of Lankathilaka Temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Festival Dance, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Supersonic whip player, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Firedancers emerging from Lankathilaka Temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Fire artist rotating a Wheel of Fire with his feet, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Drummers and Elephant, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Robed and illuminated elephant, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Disk jugglers, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Dancers, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Final robed elephant for first part of the procession, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: End of the first part of the procession, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: Robed and illuminated elephants emerging from the gate of Lankathilaka Temple, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Lankatilaka Viharaya Perahera: The final elephant of the festival, near Kandy, Hill Country, Sri Lanka

Was tut man zum -zigsten Male in Kandy? Ich zeigte Caro meine diversen Lieb­lings­stellen, vor allem den Markt und die Restau­rants im um­liegen­den Viertel. Das al­lein hät­te aber schwer­lich die An­reise hier­her gerecht­fertigt.

Der eigent­liche Grund meines Kom­mens liegt näm­lich süd­lich von hier. Ich habe Dir ja be­reits vor einiger Zeit von den drei Tem­peln aus Stein (Gadala­deniya), Ziegel (Lanka­tilaka) und Holz (Em­bekke) erzählt, die alle aus dem 14. oder 15. Jahr­hundert stam­men und die neben dem Buddha auch Hindu-Gott­heiten huldigen. Bei meinem letzten Besuch dort hatte ich er­fahren, daß dort in der Woche nach dem Sep­tember-Voll­mond eine Perahera statt­findet, und natür­lich wollte ich Caro un­bedingt dorthin schleppen, auch wenn man realistischer­weise nicht ganz soviel Glanz und Glorie wie der der Esala Perahera erwarten kann.

Zusam­men mit einer engli­schen Touristin, die wir im Pink House kennen­gelernt hatten, machten wir uns dann auf, um dem letzten Tag und damit dem Höhe­punkt der Lanka­tilaka Pera­hera beizu­wohnen; mit ca. 15 Ele­fanten ist diese nämlich viel größer als die zeit­gleiche Em­bekka Pera­hera, bei der ver­schie­denen Berich­ten zu­folge zwei bis fünf Ele­fanten zum Einsatz kommen. Jeden­falls tummelten sich nach­mittags vor dem Lanka­tilaka Viharaya die Dick­häuter bereits in signi­fikanter Menge, und die beiden Damen waren ganz be­geistert, hier in der schönen Natur die Ge­legen­heit zu einem Ele­fanten­ritt zu be­kom­men — auch wenn das Ver­gnügen nur 100 m währte, denn dann ließ der Mahout (oder, wir man hier sagt, Atgowwa) seinen Ele­fanten wieder umdrehen.

Ab sechs begann sich das Gelände zu füllen, und wir be­setz­ten einen Platz am Rande der nach Westen führenden Prozes­sions­straße, noch in Sicht­weite des Tempel­tores. Der Tempel, alle seine Zugänge und die Prozes­sions­straße waren mit Glüh­birnen fest­lich beleuch­tet, und einige stationäre und flie­gende Händler boten diverse Snacks zur Über­brückung der Warte­zeit an. Ins­gesamt fanden sich wohl weit über tausend Zuseher ein, aber ver­glichen mit der Groß­veranstal­tung in Kandy blieb die Atmo­sphäre doch sehr ent­spannt, und man konnte sogar umher­spa­zieren und die start­bereiten Ele­fanten im Tempel photo­graphieren.

Unge­fähr um zehn Uhr ging es dann los. Die Dramat­urgie folgte dabei grob jener der Esala Perahera: Peitschen­knaller und Feuer­akrobaten kamen am Anfang des Zuges, dahinter dann Fahnen­träger und eine Abfolge von Ele­fanten, Musikern und Tänzern. Die erste Ele­fanten­gruppe trug rote Roben mit weiß­gelben Lampen, und die zweite kam in einem durch­gehen­dem Blau, das für Vishnu steht — genau das­selbe Blau, das durch seine Neigung zur Streu­ung bereits einen Monat zuvor meine Kamera schwer über­fordert hatte, wie man leider auch an diesen Photos sieht. Caro hatte dagegen großen Erfolg mit der Video-Funktion ihrer Kamera, aber aus Platz­gründen kann ich Dir davon hier nichts zeigen; statt­dessen muß eine Audio-Auf­nahme von den Trom­petern genügen, die die­selbe ein­präg­same Melodie trällern, wie man sie auch in Kandy wäh­rend der Pera­hera hören kann. Hier eine zuge­gebener­maßen nicht ganz be­rauschen­de Hör­probe.

Die ganze Pro­zes­sion dauerte etwa ein­einhalb Stunden, und danach strömten die Massen durch den nadel­öhr­engen West­ausgang und den an­schlie­ßenden steilen Pfad zur Straße nach Pilim­atalawa, wo bereits eine Heer­schar von Motor­rikshas auf Kund­schaft war­te­te — aber alle waren be­reits aus­gebucht, und erst nach einigen Fehl­versuchen be­kamen wir eine Mit­fahr­gelegen­heit nach Kandy. Der Fahrer des recht unter­besetzten Van war wohl in einem frü­heren (und, wie ich ver­mute, sehr kurzen) Leben Pilot bei Air Lanka ge­wesen; jeden­falls brauchten wir für die Strecke, die wir mittags mit zwei Bussen in einer Drei­viertel­stunde zurück­gelegt hatten, keine 20 min, aber dafür viel Nervenkraft.

Sri Lankan Sweet Food: Musket=Maskat (Sweet Gum)

Maskat

Sri Lankan Sweet Food: Dodol=Dodal (Sweet Gum with Palm Sugar)

Dodol

Sri Lankan Sweet Food: Puhul Dosi (Preserved winter melon pieces)

Puhul Dosi

Verpfle­gungs­tech­nisch war der Aus­flug nach Lanka­tilaka da­gegen weni­ger er­gie­big. Ernst­haft Eß­bares gab es nicht, aber man konn­te sich in der Um­ge­bung des Pro­zessions­straße an Short Eats, also Snacks, delek­tieren, dazu ver­kauften fliegen­de Händler ge­röstete Erd­nüsse und eine Süßig­keit, die Puhul Dosi heißt und bei der es sich um kan­dierte Kürbis­stücke handelte (genauer gesagt, Wachs­kürbis, Benincasa hispida, auch Wintermelone genannt); das Material war mit Lebens­mittel­farbe knal­lig bunt gefärbt. Spuren von Kokos- und Rosen­aroma konnten sich gegen die brutale Süße nicht wirk­lich be­haup­ten, und so blieb der Genuß in einem engen Rahmen.

Das Süß­speisen­angebot in Sri Lanka ist dem in Indien recht un­ähnlich. Zwar gibt es auch hier Barfi, aber das unter­scheidet sich von indischem Barfi durch eine etwas zä­here Kon­sistenz, zum Aber­witz ge­steiger­te Süße und manchmal kan­dierte Trocken­früchte für mehr Ge­schmack. Als kolo­niales Erbe findet man eine auf den ersten Blick respek­table Viel­falt an Torten, die oft mit Schlag­obers oder Butter­crème gefüllt, mit Zucker­guß be­schichtet und mit Streuseln bedeckt sind. So gut wie alles davon ist wirklich un­genieß­bar süß.

Interes­santer sind andere Süß­speisen wie Dodol und Maskat, die aus einer festen, elasti­schen und etwas durch­scheinen­den Masse ähnlich dem tür­kischen Lokoum bestehen; als Gelier­mittel dient die Stärke aus Reis­mehl. Dodol ist dunkel­braun und schmeckt inten­siv nach Kokos­milch und Palm­zucker, während Maskat mit weißem Zucker zu­bereitet wird; als Aromatika kommen dabei Gewürze wie Cardamom und Zimt zum Einsatz.

Sri Lankan Sweets: Watalappam (Coconut milk and Palm Sugar custard)

Watalapam

Sri Lankan Sweets: Wattalapam (Coconut milk and Palm Sugar custard)

Wattalapam

Am bes­ten unter allen sri­lankani­schen Süßig­keiten schmeckt mir Wata­lapam: Das ist eine weiche aber stich­feste Masse aus Kokos­milch, Palm­zucker und Ei­gelb, die in heißem Dampf gegart wird, und damit ein ent­fernter Ver­wandter von Custard und Crème Brûlée. Das Zu­sam­men­spiel von Kokos­milch und Palm­zucker ergibt einen zwar sehr süßen, aber auch schweren und aroma­tischen Gesamt­eindruck, der von einer machmal geradezu husten­bonbon­artigen Cardamom­note unter­stützt wird. Die pudding­weiche Kon­sistenz gefällt mir besser als die das Gummi-Mund­gefühl des zu­gegebener­maßen ganz ähnlich schmeckenden Dodol.


Galle Jaffna

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