Die Häuser der Edain im Ersten Zeitalter

Hinweis

Diese Seite beschäftigt sich mit posthumen Veröffentlichungen des englischen Autors John Ronald Reuel Tolkien, des Schöpfers des bekannten Romans Der Herr der Ringe. Wenn Sie nicht wissen, wer das ist und auch keine Ahnung haben, wer oder was ein Adan ist, dann werden Sie das auch auf dieser Seite nicht erfahren (lesen Sie lieber die FAQ).

Wenn Sie Tolkien zwar kennen, aber das posthum veröffentlichte Werk Das Silmarillion nicht gelesen haben, dann sind Sie hier aller Wahrscheinlichkeit nach auch falsch. Diese Seite befaßt sich im wesentlichen mit obskuren Personen aus dem Ersten Zeitalter, von denen viele nur in posthumen Material auftauchen und ist lediglich für diejenigen von Nutzen, die sich für Details aus der Geschichte der Altvorderenzeit interessieren. Insgesamt werden etwa 80 verschiedene Personen namentlich genannt.

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Einleitung

Stammbaum der Elben und Menschen (Tolkien)
Das Silmarillion von J.R.R. Tolkien gilt als ein schwieriges Buch, was nicht zuletzt an der großen Anzahl der darin auftretenden Personen liegt. Das folgende Zitat aus Kapitel 17 ist zwar selbst für Silmarillion-Maßstäbe außergewöhnlich komprimiert, zeigt aber die typischen Schwierigkeiten:
Hadors Söhne waren Galdor und Gundor; und Galdors Söhne waren Húrin und Huor; und Húrins Sohn war Túrin, Glaurungs Verderber; und Huors Sohn war Tuor, Vater Earendils des Gesegneten. Boromirs Sohn war Bregor, dessen Söhne Bregolas und Barahir waren; und Bregolas Söhne waren Baragund und Belegund. Baragunds Tochter war Morwen, Túrins Mutter; und die Tochter Belegunds war Rían, Tuors Mutter. Barahirs Sohn aber war Beren der Einhänder, welcher von Lúthien, Thingols Tochter, Liebe errang und von den Toten heimkehrte; von ihm stammen Elwing, Earendils Weib, und alle späteren Könige von Númenor.
Beim ersten Lesen erscheint die Passage erschreckend und verwirrend, zumal keiner der hier Genannten zuvor bereits aufgetaucht ist; auch bei späterem Lesen wird sich der Leser kaum an alle Namen erinnern können, zumal viele davon extreme Nebenfiguren sind, die nur wenige Male genannt werden und kaum im Gedächtnis hängenbleiben.

In diesem Dokument gebe ich einen systematischen Überblick über alle Edain des Ersten Zeitalters. Diejenigen, die für die Geschichte der Altvorderenzeit eine bedeutendere Rolle spielen, sind manchmal etwas detaillierter behandelt, und in vielen Fällen habe ich auch Geburts- und Sterbedaten aufgeführt; die letzteren stammen üblicherweise aus den Grey Annals oder der Later Quenta Silmarillion, die beide in The War of the Jewels publiziert wurden. Einige der hier aufgeführten Personen werden im Silmarillion gar nicht erwähnt, obwohl man auch über manche von diese viel zu sagen hätte, z.B. Andreth oder Manthor.

Als Unterstützung dieses Textes biete ich auch einen graphischen Stammbaum im PDF-Format an; dieser Stammbaum beschreibt auch die Verwandtschaftsverhältnisse der Elbenhäuser (Vanyar, Noldor, Teleri). Den Stammbaum gibt es in einer vielfarbigen und in einer rein schwarzweißen Variante; drucken Sie aus, was mit Ihrer Druckerhardware besser aussieht. Falls beim Ausdruck Teile der Graphik fehlen, versuchen Sie es mit der Option Fit to Page (könnte auf Deutsch Seite anpassen heißen) im Druckdialog des Adobe Acrobat Reader.

Das Haus Beor (das Erste Haus)

Beor der Alte (262–355) war der erste Mensch, der nach Beleriand kam und die Freundschaft der Noldor errang; er traf Finrod im Jahr 310 und trat ein Jahr später als Vasall in dessen Dienst. Von seinen Söhnen war Baran sein Nachfolger; ein anderer Sohn Beors aber war Belen Vater von Beldir Vater von Belemir, dessen Frau Adanel, die Enkelin Marachs aus dem Dritten Haus war. Belemirs und Adanels Sohn war Beren, der Vater von Emeldir der Mannhaften, Frau von Barahir und Mutter von Beren Erchamion.

Baran, genannt Beor der Junge, war der Vater von Boron und Baranor; Baranors Sohn Bereg rebellierte und zog mit den Unzufriedenen des Ersten und des Dritten Hauses zurück nach Eriador. Boron war der Vater von Boromir und Belegor. Boromir (338–432), der erste Fürst von Ladros, war der Vater von Beril, von der Erendis von Númenor eine Nachfahrin war, und Andreth der Weisen, die die Elben Saelind nannten: Sie liebte Aegnor aus dem Geschlecht Finarfins und führte mit Finrod Felagund ein langes Gespräch (Athrabeth) über Leben und Tod der Elben und Menschen, und über die Liebe zwischen den Erstgeborenen und Zweitgeborenen. Boromirs Sohn und Nachfolger war Bregor.

Bregor (359–448) hatte fünf Kinder: Seine Töchter waren Gilwen, Hirwen und Bregil, und seine Söhne waren Bregolas und Barahir. Bregil nahm den Arachon zum Manne und wurde die Mutter von Brandir und Beldis; Beldis aber verließ das Land ihrer Sippe und zog nach Brethil, wo sie als Frau von Haldir aus dem Haus der Haladin lebte, und ihr Sohn war Brandir der Lahme, der vorletzte Halad von Brethil.

Bregolas (393–455) war Bregors älterer Sohn, und er regierte als Fürst von Ladros vom Tode seines Vaters an, bis er in der Bragollach fiel; seine Tochter hieß Beleth, und seine Söhne waren Baragund und Belegund, die auch nach dem Verderben Beleriands in Dorthonion blieben, bis Sauron sie durch Gorlims Verrat aufspürte und beide ihren Tod fanden (460). Baragunds Tochter war Morwen Eledhwen, die Húrin aus dem Hause Hador zum Manne nahm; ihr Schicksal war bitter, und am Ende starb die einstmalige Herrin von Dor-Lómin unter den Augen ihres Mannes als Bettlerin am Grabmal ihrer Kinder in Brethil. Belegunds Tochter war Rían (451–473), die Frau Huors aus dem Dritten Haus; ihr Leben endete früh und in Verzweiflung auf dem Haudh-en-Ndengin, doch ihr Sohn Tuor hatte ein großes Schicksal vor sich.

Barahir (400–460) war Bregolas' jüngerer Bruder; er heiratete Emeldir die Mannhafte, Enkelin Adanels, und hatte einen Sohn, Beren den Einhänder, und eine Tochter Hiril. Barahir rettete Finrod in der Bragollach und empfing zum Dank jenen Ring, den seine Nachfahren in Mittelerde heute noch besitzen, das älteste Erbstück der Dúnedain. Nach dem Tod seines älteren Bruders ging die Fürstenwürde an ihn, und er verließ Dorthonion nicht, bis Sauron ihn durch Verrat überwand.

Beren (432–465–505), genannt Ermabwed, Camlost die Leere Hand und Erchamion der Einhänder, floh als Letzter seines Volkes aus Dorthonion und gelangte nach Doriath, wo er die Liebe von Lúthien errang, der Tochter von König Elu Thingol und Melian der Maia. Er gab ihr den Namen Tinúviel, das heißt Nachtigall, und vollbrachte mit ihr große Taten: Gemeinsam demütigten sie Morgoth und erlangten einen Silmaril. Doch Berens Fleisch wurde von Carcharoths Zähnen vergiftet, und er starb; aber Lúthiens Gesang erweichte Mandos' Herz, und mit dem Preis ihrer eigenen elbischen Unsterblichkeit löste sie Beren aus und brachte ihn zurück ins Leben. Nur kurze Zeit verweilte das Paar noch in Mittelerde, ehe sie beide das Geschick der Menschen erfuhren und die Kreise der Welt verließen; und in Arda bleiben von ihnen nur Lieder, in denen die Elben die vielgeliebte Lúthien betrauern, die als erste des Elbengeschlechtes wirklich gestorben ist.

Berens und Lúthiens Sohn war Dior der Schöne, genannt Eluchíl oder Thingols Erbe (470–509), der die Nimloth heiratete, Tochter Galathils Sohn von Galadhon Sohn von Elmo, dem jüngeren Bruder von Elwe Singollo, der wiederum Diors Großvater war. Nur kurz war sein Leben in Mittelerde, bis er von den Söhnen Feanors im Zweiten Sippenmord getötet wurde. Seine Söhne waren Eluréd und Elurín, die in den Wäldern verhungerten, und seine Tochter ist Elwing die Weiße.

Elwing ist die letzte überlebende Nachkommin von Elwe und Melian. Nach dem Untergang Doriaths floh sie zur Mündung des Sirion und heiratete einen anderen Flüchtling, Earendil den Gesegneten, den Sohn von Tuor aus dem Dritten Haus und der Elbenprinzessin Idril aus dem Hause Fingolfin. Ein großes Schicksal lag vor ihr, ihrem Mann und ihren Söhnen Elrond und Elros, in denen sich die Linien aller Elbenkönige und aller Menschenhäuser berührten.

Das Haus der Haladin (das Zweite Haus)

Haldad war der Name des ersten Anführers (Halad) dieses Volkes in Beleriand; er fiel, zusammen mit seinem Sohn Haldar, 375 bei einem Angriff der Orks in Thargelion. Nach seinem Tod übernahm seine Tochter Haleth (341–420) die Führung des Volkes und brachte es über Nan Dungortheb in den Wald von Brethil, wo sie sich mit Billigung von König Elu Thingol niederließen. Haleth starb unverheiratet, und ihr Nachfolger als Halad war ihr Neffe Haldan, Sohn Haldars und Vater von Halmir.

Halmir (390–471) war der letzte Halad im Langen Frieden. Bis zuletzt schliff er die Axt in Erwartung eines großen Krieges, doch er erlebte die Nirnaeth und das Verderben seines Volkes nicht mehr, denn er starb ein Jahr davor am Alter.

Halmirs älterer Sohn Haldir führte die Linie der Haladin fort; er heiratete die Glóredhel aus dem Hause Hadors. Wie viele seines Volkes fiel er in der Nirnaeth Arnoediad und überlebte seinen Vater somit nur um ein einziges Jahr. Haldirs Sohn war Handir von Brethil (441–495). Er heiratete Beldis aus dem Geschlecht Beors und hatte mit ihr einen einzigen Sohn (465–499), den zur Erinnerung an Beldis' Bruder den Namen Brandir empfing und der als Brandir der Lahme bekannt wurde. Brandir hatte keine Nachkommen, denn er liebte Níniel unerwidert und wurde von Túrin erschlagen. Nach Brandirs Tod war die Linie Handirs am Ende, und für das Amt des Halad wurde Hardang aus der Nachkommenschaft Hundars gewählt.

Hundar (418–472) war Halmirs jüngerer Sohn, der Vater von Hundad und Hunleth. Hundads Sohn war Hardang (470–502), der Húrin von Hithlum des versuchten Mordes beschuldigte: Eine Volksversammlung hätte darüber urteilen sollen, aber dann gab es einen Aufstand, und das Volk tötete Hardang, den letzten Halad von Brethil. So kam auch die Linie Hundars zum Ende.

Halmirs jüngere Tochter war Hiril. Sie heiratete den Enthor, und ihre Tochter Meleth hatte zwei Söhne mit Agathor: Hunthor (467–499), der Túrin auf der Jagd zum Drachen treu begleitete und dabei von einem Stein erschlagen wurde, und Manthor (469–502), der Húrin in der Volksversammlung verteidigte und beim Aufstand den Tod fand. Mit Manthors Tod erlosch das Haus von Haleth in Brethil endgültig, und Menschen geringerer Herkunft herrschten danach in der Zeit, die noch übrig war.

Hareth war Halmirs älteste Tochter. Sie heiratete Galdor von Dor-Lómin, und ihre Nachkommen werden zum Haus Hador gezählt; in ihnen allein lebt das Geschlecht Halmirs fort.

Das Haus Hador (das Dritte Haus)

Marach hieß der Führer des zahlreichsten Volkes, das aus Eriador nach Beleriand kam (313). Er hatte zwei Söhne, von denen Malach seine Nachfolge antrat. Sein zweiter Sohn war Imlach, dessen Sohn Amlach gegen die Eldar rebellierte; aber als ein Späher Morgoths in seiner Gestalt eine Rede hielt, bereute er und trat in Maedhros' Dienste. Malach, genannt Aradan (307–398) heiratete Zimrahin, genannt Meldis, und hatte zwei Kinder: Seine Tochter war Adanel, die Belemir aus dem Hause Beors heiratete und mit Andreth der Weisen Freundschaft schloß; sie war die Urgroßmutter Berens des Einhänders. Malachs Sohn war Magor, genannt das Schwert. Dieser hatte einen Sohn Hathol, genannt die Axt. Dessen Sohn war Hador.

Hador, genannt Lórindol der Goldscheitel (390–456), wurde von Fingolfin, dem Hohen König der Noldor in Mittelerde, mit dem Titel des Fürsten von Dor-Lómin belehnt. Hador heiratete die Gildis und hatte drei Kinder: Glóredhel, die Haldir aus dem Haus der Haladin heiratete, Gundor, der in der Bragollach zusammen mit seinem Vater bei der Verteidigung von Eithel Sirion fiel, und Galdor, genannt Orchal der Lange (417–462). Galdor heirate Hareth von den Haladin und zeugte zwei Söhne: Húrin und Huor. Er konnte die Herrschaft über Dor-Lómin nur kurz ausüben, denn er fand bei einem Überfall der Orks nur sieben Jahre nach der Bragollach einen frühen Tod. Danach fiel der Fürstentitel an seinen Sohn Húrin.

Húrin, genannt Thalion und Erithamrod, der Standhafte (441–502), erwarb großen Ruhm durch seinen heldenhaften wenn auch vergeblichen Widerstand gegen Morgoth. In den kurzen Tagen seines Glücks ehelichte er Morwen Eledhwen aus dem Ersten Haus, doch war es nicht sein Schicksal, lange an ihrer Seite zu leben: Er wurde in der Nirnaeth von Morgoth gefangengenommen, doch er blieb standhaft und verriet Turgons Geheimnisse nicht. Dafür wurde er in den Kerkern Angbands und auf den Gipfeln der Thangorodrim gequält, und Morgoth verfluchte ihn und alle seines Hauses auf ewig mit Unglück und Schmerz. Und so geschah es dann auch, aber keine Erzählung berichtet, daß Húrin jemals um Gnade oder Tod gebeten hätte, weder für sich noch für seine Familie.

Aber zuletzt, als Húrins Haus völlig ausgelöscht war, entließ Morgoth ihn, nach achtundzwanzig Jahren schrecklicher Qualen. Doch Húrin war stolz und bitter, und unwillentlich erbrachte der gealterte Fürst von Dor-Lómin Morgoth größere Dienste, als dieser je erhofft hätte: Húrins Trauer und Verbitterung trugen die Saat des Verderbens nach Brethil, Gondolin und zuletzt sogar Doriath. Die Namen von Húrins drei Kinder erfüllen die Elben auch heute noch mit Trauer: Túrin (464–499), Urwen genannt Lalaith (466–469) und Nienor (473–499) empfangen im Jahr des Jammers.

Viele Namen trägt Túrin in den vielen Erzählungen und Liedern, die sich um sein trauriges Los ranken, und von denen Dirhaval das längste schrieb: Thaliodrin nannte man ihn in der Kindheit, er selbst legte sich zu bitteren Zeiten die Namen Neithan und Agarwaen zu; in freudvolleren Tagen, von denen es nicht viele in seinem Leben gab, dagegen nannte er sich Mormegil und Gorthol. In Nargothrond, das er später ins Verderben führte, war er als Adanedhel bekannt, doch Finduilas, die Tochter von Orodreth, nannte ihn dort Thurin und wußte nicht, wie nahe sie damit der Wahrheit kam. Sie liebte ihn unerwidert, aber er verriet sie; und so starb die letzte aus dem Hause Finarfin in Mittelerde, nur Galadriel ausgenommen. Am Ende entfloh Túrin auch mit seinem letzten Namen, Turambar, nicht dem schwarzen Schicksal, das der Dunkle Herrscher ihm bereitet hatte: Er nahm seine Schwester Nienor, genannt Níniel, zur Frau, und obwohl er im Kampf gegen den Drachen Glaurung siegreich geblieben war, fiel er doch kurz später, ebenso wie Nienor, von eigener Hand, und ihrer beider ungeborenes Kind erhielt nie einen Namen.

Húrins Bruder Huor (444–472) hatte Rían aus dem Ersten Haus zur Frau, und obwohl beide früh starben, so erwuchs doch aus ihrer Verbindung neue Hoffnung für Elben und Menschen: Tuor Eladar, der Vater des Sternes. Huor fand in der Nirnaeth den Tod, als er Turgon von Gondolin den Rückzug deckte.

Als Tuor (472–530) geboren wurde, war sein Vater Huor schon lange tot, und seine Mutter Rían verließ ihn knapp nach der Geburt. Er wurde in Mithrim von Elben aufgezogen und später von Lorgan dem Ostling versklavt, doch gelang ihm schließlich mit Ulmos Hilfe die Flucht nach Gondolin. Dort nahm er Idril Celebrindal, die Tochter Turgons aus dem Hause Fingolfin, zur Frau; ihrer beider Sohn ist Earendil der Gesegnetem Ancalagons Verderber, der größte aller Seefahrer. Tuor aber segelte nach dem Westen und kehrte nicht zurück, und niemand von den Bewohnern Mittelerdes kennt sein Schicksal; doch Menschen und Elben haben erzählt, daß er als einziger der Zweitgeborenen dem Ersten Geschlecht zugerechnet wurde, und daß er in Tirion lebt, wo sein Ururonkel Ingwe König ist.

Durch die seltsamen Wege des Schicksals ist Earendil väterlicherseits mit allen drei Häusern der Edain verwandt, mütterlicherseits aber mit den Königsfamilien zweier Elbenhäuser: Beor und Marach und Haldad zählen ebensosehr zu seinen Ahnen wie der erste König der Noldor, Finwe von Tirion; und Ingwe, der Hohe König aller Eldar, ist der Bruder von Earendils Ururgroßmutter Indis. Seine Frau wurde Elwing die Weiße, die als Nachkommin von Elwe Singollo (Elu Thingol) Blutsverwandtschaft mit den Elbenkönigen der Teleri aufweist.

Vielleicht war es außer dem Silmaril auch seine Abstammung, die Earendil den Weg nach Valinor finden ließ, und die die Valar bewog, ihn als Botschafter aller Kinder Ilúvatars anzuerkennen und Morgoths Herrschaft in Mittelerde zu beenden. Aber Earendil kehrte von den Unsterblichen Landen nicht zurück, denn die Valar versetzten ihn und sein Schiff Vingilot in den Himmel, und dort strahlt sein Silmaril bis zu diesem Tag heller als die Sterne: Ein Wunder anzusehen.

Die Söhne von Earendil und Elwing werden Peredhil, Halbelben, genannt, und ihre Namen sind berühmt: Elrond, ein Meister des Wissens, der in späteren Zeitaltern in Imladris (Bruchtal) lebte und als Herold von Gil-Galad in die Schlachten gegen Sauron zog, und Elros, der unter dem Namen Tar-Minyatur die Linie der Könige von Númenor begründete.

Vom Schicksal wurden den Brüdern verschiedene Wege gewährt, aber viel später, am Ende des Dritten Zeitalters, sollten sich ihre Linien wieder vereinen: Denn Aragorn Telcontar, genannt Elessar der Elbenstein und Envinyatar der Erneuerer, der wieder die Krone von Gondor trug und das Szepter von Arnor hielt, war über viele Generationen ein Nachfahre von Elros, und seine Königin Arwen Undómiel war die Tochter Elronds mit Celebrían, der Tochter Celeborns und Galadriels. Wegen ihrer Liebe zu Aragorn hatte Arwen die Wahl Lúthiens getroffen, und sie begleitete Elrond nicht, als dieser Mittelerde verließ: Sie hatte das Süße und zugleich Bittere gewählt, und wieder verloren die Elben eine, die sie über alles geliebt hatten. Aber Seher haben gesprochen daß die Nachkommen von Aragorn und Arwen in Mittelerde bis heute fortleben und daß dieses Geschlecht niemals untergehen wird.


Zu Gernot Katzer's Tolkienseite.