Diese Seiten lesen Sie besser mit eingeschaltetem JavaScript!

Index für Gewürze in Quadratschrift

  




Dieser Index ent­hält Namen für Gewürze in primär zwei Sprachen: Hebräisch und Jiddisch. Dazu kommen noch zwei experimentelle Features, nämlich Aramäisch und Arabisch, letzteres in hebräischer Umschrift; diese sind wohl nur für wenige Leser von Interesse.

Sowohl Hebräisch als auch Jiddisch sind traditions­reiche Sprachen des Judentums und werden kon­ventionell in hebrä­ischer Schrift (auch als jüdische Quadrat­schrift bekannt) geschrieben. Sonst haben die beiden aber nicht viel gemeinsam: Hebräisch ist eine semitische Sprache und lose mit Arabisch verwandt. Jiddisch beruht dagegen auf einem mittel­hoch­deutschen Dialekt, der sich zu einer eigenen Sprache entwickelte, wobei er viele hebräische und slavische Wörter aufnahm; wichtiger für die Ab­trennung vom Deutschen sind aber kulturelle Einflüsse, die das Jiddische zu einer sehr ausdrucks­starken Sprache voller Metaphern, Wortwitz und unüber­setzbarer Rede­wendungen machen. Für einen deutschen Sprecher ist Jiddisch nicht immer leicht verständlich, aber die Probleme sind nicht viel größer als bei extremeren deutschen Dialekten wie Platt, Wienerisch oder Schwyzerdytsch.

Die hebräische Schrift, die bereits zur Aufzeichnung der ältesten religiösen Texte der Tora verwendet wurde, stellte ursprünglich nur Konsonanten dar. Weil dies als unpraktisch empfunden wurde, und weil einige Konsonanten sich im Lauf der Zeit zu Vokalen verschoben, erlangten die Zeichen für Halbvokale (vav=ו=V and yod=י=Y) die Bedeutung von langen Vokalen U bzw. I (manchmal stehen sie aber auch noch für die ursprünglichen Halbvokle V bzw. Y). Ähnlich ist auch wortfinales he=ה=H ein Vokalzeichen für langes A oder E. Konsonantenzeichen, die für Vokale stehen, werden als matres lectionis Mütter des Lernens bezeichnet.

Anders als das verwandte arabische Alphabet verlangt das hebräische Alphabet keine Bildung von Ligaturen oder kontextabhängige Glyphenformen. Allerdings gibt es fünf Buchstaben, die am Wortende eine abweichende Form annehmen. Diese positionsbedingten Varianten haben im Unicode-Standard einen eigenen Codepoint (anders als im Arabischen). Daher muß der Schreiber penibel darauf achten, selbst die richtige Form einzutippen. Die Unterscheidung kommt bei der verzwickten jiddischen Schreibung von P und F zum Tragen: Beide Zeichen werden mit pe=פ geschrieben und im Wortinneren durch Diakritika unterschieden (P=פּ [dagesh] und F=פֿ [rafe]); am Wortende aber schreibt man das P ebenfalls mit dem medialen Allographen (gewöhnlich mit dagesh) und nimmt nur für F die finale Form von pe=ף (gewöhnlich ohne rafe).

Es gibt auch eine vokalisierte (punktierte) Schreibung des Hebräischen, in der man zusätzliche Diakritika als Vokalzeichen und zur genauen Aussprache von Konsonanten einsetzt; damit ist es dann möglich, die Aussprache eines unbekannten Wortes aus seiner Schreibung abzuleiten. Diese Schreibung ist im wesentlichen auf Sprachlehrbücher und Wörterbücher beschränkt. Punktierte Schreibungen erscheinen hier in einer separaten Spalte; dieses Feature ist aber experimentell und möglicherweise nicht zuverlässig.

Hebräisch und Jiddisch benutzen dieselbe Schrift, aber im Jiddischen werden einige Buchstaben nur für hebräischstämmige Wörter genutzt (z. B. tav=ת=T). Um Vokale aufzuzeichnen, verwendet das Jiddische einige diakritische Zeichen (z. B. alef qamats=אָ=O) oder weist hebräischen Konsonantenzeichen einfach einen Vokalwert zu (z. B. ayin=ע=ʿ steht für E).

Die hier verwendete Transliteration basiert auf der wissenschaftlich üblichen Umschrift für Hebräisch und läßt die Verwandtschaft zum anderen semitischen Sprachen besonders gut erkennen. Ich verwende Großbuchstaben, weil sie in ihrem Aussehen einfach besser zu den hebräischen Zeichen passen.

Für die Vokale verwende ich (allerdings nicht in diesem Index) eine systematische Transkription, die in der nebenstehenden Tabelle exemplarisch in Form von hypothetischen Wörtern mit samech=ס wiedergegeben ist (also sas, sis etc.) und die auch die Langformen (male) zeigt, die mit zusätzlichen Konsonantenbuchstaben (matres) geschrieben werden: Für patah und qamats dient he=ה oder alef=א als mater, für segol und tsere zusätzlich auch yod=י. Dagegen hat hiriq male nur eine Schreibung mit yod=י. Die Langform von U wird nicht mit dem qubuts-Zeichen geschrieben, sondern mit vav=ו plus dem dagesh-Zeichen, das in anderen Kontexten entweder Plosive oder Geminale kennzeichnet. In vokalisiertem Hebräisch wird der Buchstabe shin=ש je nach Aussprache mit einem shin dot שׁ (rechts) oder einem sin dot שׂ (links) gekennzeichnet.

Die zusammengesetzten Zeichen des Jiddischen werden in der Transliteration durch einen einzelnen Buchstaben wiedergegeben, in ungefährer Übereinstimmung mit der offiziellen YIVO-Transkription für Jiddisch.

Die Sortierung der Einträge folgt der hebräischen Konvention. Diakritika (rafe, dagesh, geresh) finden bei der Sortierung keine Berücksichtigung, obwohl sie die Transliteration mitbestimmen. Daraus ergibt sich, daß sich das Sortierprinzip nur bei Betrachtung der Spalte mit den Transliterationen schlecht erschließt.

Die hebräischen Namen wurden von mir ähnlich wie Namen in anderen Sprachen aus verschiedenen Quellen bezogen, darunter hebräische Webseiten, Wörterbücher und Hilfe von Muttersprachlern. Dagegen stellte sich das Sammeln von jiddischen Pflanzennamen als ausgesprochen schwierig dar, da es nur wenige jiddische Webseiten gibt. Es existieren jedoch zwei Wörterbücher (Englisch—Jiddisch und Jiddisch—Russisch; letzteres ist nur noch via archive.org zugänglich [gegebenenfalls das Encoding auf Windows-1251 einstellen]); außerdem erwies sich das zweisprachige Buch Di Gewiksn-Velt in Yidish [די געװיקסן־װעלט אין ייִדיש] Die Welt der Pflanzen auf Jiddisch von Mordkhe Schaechter als extrem nützlich (der englische Titel ist allerdings etwas überraschend Plant Names in Yiddish). Aus historischen Gründen hat Jiddish oft eine Vielzahl von leicht voneinander abweichenden Schreibungen für dasselbe Wort.

Dieser Index ent­hält auch Namen von Gewürzen in der ara­mäi­schen Sprache. Ara­mä­isch ist eigent­lich keine Einzel­sprache sondern ein Bündel von eng ver­wandten, aber nicht unbe­dingt unter­einander ver­ständ­lichen Sprachen, deren histori­sches Ver­breitungs­gebiet vom Mittel­meer über Zentral­asien bis nach West­china und Süd­indien reichte. Heute ist die ara­mäische Sprach­gemein­schaft auf eine Anzahl kleiner, ver­streuter Gruppen zwischen Syrien, dem Kaukasus und Iran zusammen­geschmolzen, alles in allem weniger als eine halbe Million Menschen, von denen fast alle mehr­sprachig leben; aller­dings dient Syrisch in den meisten orientalischen Kirchen als Liturgie­sprache. Als norwest­semitisches Idiom ist Aramäisch relativ eng mit Hebräisch verwandt.

Die aramäische Schrift wird oft auch als syrisch bezeichnet, obwohl sie gerade in Syrien kaum mehr anzutreffen ist. Sie existiert in mehreren deutlich unter­schiedlichen typo­graphischen Stilen, die in Unicode zusammengelegt sind; daher kann ich nicht voraus­sagen, welchen Schriftstil Sie auf dieser Seite im Browser sehen (wenn überhaupt). Wie im Arabischen verbinden sich die meisten Buchstaben mit ihren Nachfolgern, so daß ein Zeichen in Form mehrerer Glyphen auftreten kann. Die Tabelle rechts zeigt die isolierte, initiale, mediale und isolierte Form für jeden dieser 22 syrischen Konsonantenzeichen (wenn Ihr Browser mitspielt; bei kaph sollten Sie zwei deutlich unterschiedliche Glyphen finden, so sieht es bei mir aus). Die Buchstaben stehen in 1:1-Korrespondenz zu den hebräischen, was eine Einordnung der Gewürznamen in diesen hebräischen Index rechtfertigt.

Die Gewürznamen stammen alle aus der selben Quelle, nämlich dem einzigen Aramäisch-Lexikon, das ich im Netz finden konnte. Und das ist ein Problem: Denn es handelt sich hier um literarisches Vokabular aus verschiedenen Epochen und Regionen; daher finden sich darin arabische, persische und indische Entlehnungen, die kaum jemals alle im gleichen Dialekt auftauchen können. Dazu kommt, daß ich für die Übertragung ins syrische Alphabet alleine verantwortlich bin. Verwendung auf eigene Gefahr!

Ein Hinweis an technisch interessierte Leser: Dieser Index stellt jiddische Zeichen mit Diakritika (אָ,אַ,פּ,פֿ) als zusammengesetzte Buchstaben aus dem Unicode-Bereich FB00–FB4F Alphabetic Presentation Forms dar (NFD), während dieselben Namen an anderer Stelle mit Folgen aus Basiszeichen und Diakritika geschrieben sind (NFC). Wenn alle Software perfekt wäre, sollte das keinen Unterschied ergeben; aber in der wirklichen Welt kann dieser Wechsel die Indexierung durch Suchmaschinen oder die intra-site-Suche beinflussen. Auch unterstützen manche Browser die NFD besser, obwohl mir langfristig die NFC als bessere Wahl erscheint.



Unicode Encoded Mit dem WDG validator validieren Mit dem Validome Validator validieren