
Bihar बिहार
Einwohner: | ||
Fläche: | km² | |
Alphabetisierung: | 48% | |
Sprache: | Hindi, dazu diverse verwandte Sprachen (Maithili, Bhojpuri) und Urdu (indo–arisch) | |
Religionen: | | |
Hauptstadt: | Patna |
Nein, bitte nicht Bihar ist die natürliche Reaktion, sobald man auf das Sorgenkind Nordindiens zu sprechen kommt. Mit einer enormen Bevölkerungsdichte von 880 Personen pro km² (zweitgrößter Wert Indiens), einer rekordhaft miesen Bildungssituation, einer ungeachtet aller Wahlen dauerhaft korrupten Regierung und veralterten, selbst in Indien nicht konkurrenzfähigen Industrien wäre Bihar selbst dann kein Grund zum nationalen Stolz, wenn es nicht auch noch von organisierter Kriminalität und politischer Unruhe (Maoisten) heimgesucht würde, ganz zu schweigen von gelegentlichen Monsunkatastrophen.
Seit der Jahrtausendwende hat sich der permanente Problemfall allerdings etwas gemausert und steht heute in aktuellen Statistiken deutlich besser da; das hat wohl auch damit zu tun, daß die Stammesgebiete im Südteil als neuer Bundesstaat Jharkand abgetrennt wurden, was beiden Regionen eine politische Modernisierung aufzwang. Trotzdem fällt das weitgehend agrarische Land (mit einigen potthäßlichen Industriestädten) auch heute noch durch extreme Rückständigkeit auf, und auch der Tourismus hinkt.
Außer dem bekannten und vielbesuchten Bodhgaya gibt es keinen weiteren Touristenmagneten — und das, obwohl Bihar eine große Anzahl religiöser Stätten des Hinduismus, des Buddhismus, des Jainismus und des Islam im Angebot hat und auf eine ebenso alte wie glanzreiche Geschichte zurückblicken kann. Hier entstanden Buddhismus und Jainismus, und sogar der Name des Staates ist vom Sanskrit-Term Vihara abgeleitet, der buddhistische Klöster und Tempel bezzeichnet. Allerdings wurde der Staat auch immer wieder von Kriegen verwüstet, so daß man nur wenig alte Bausubstanz bewundern kann.
In Bihar ist das Reisen schwieriger als meist sonstwo in Indien; schuld ist nicht nur die schlechte Infrastruktur, sondern eher das erbärmliche Bildungsiveau (Englisch kann ein Problem werden, wenn man aus der Stadt draußen ist) und das vollständige Unverständnis der Bewohner gegenüber Ausländern, wodurch jede nützliche Hilfestellung verunmöglicht wird. Durch die extreme Übervölkerung kommt auch leicht Platzangst auf, und die Stimmung der Volksmassen kann leicht ins Spöttische oder Aggressive umschlagen.
- Bodhgaya — der Ort, an dem der Buddha erleuchtet wurde
- Bodhgaya 2 — multinationales buddhistisches Ambiente
- Rajgir — alle Religionen nebeneinander
- Nalanda — ein Blick in die Vergangenheit ds Buddhismus