Landkarte

Bihar बिहार

Nein, bitte nicht Bihar ist die natür­liche Reaktion, sobald man auf das Sorgen­kind Nord­indiens zu sprechen kommt. Mit einer enormen Be­völkerungs­dichte von 880 Personen pro km² (zweit­größter Wert Indiens), einer rekord­haft miesen Bildungs­situation, einer unge­achtet aller Wahlen dauer­haft korrupten Re­gierung und ver­alterten, selbst in Indien nicht kon­kurrenz­fähigen Industrien wäre Bihar selbst dann kein Grund zum nationalen Stolz, wenn es nicht auch noch von organi­sierter Krimina­lität und politi­scher Unruhe (Maoisten) heim­gesucht würde, ganz zu schweigen von gelegent­lichen Monsunkatastrophen.

Seit der Jahr­tausend­wende hat sich der per­manente Problem­fall aller­dings etwas gemausert und steht heute in aktuellen Statis­tiken deutlich besser da; das hat wohl auch damit zu tun, daß die Stammes­gebiete im Südteil als neuer Bundes­staat Jharkand ab­ge­trennt wurden, was beiden Regionen eine politische Moderni­sierung aufzwang. Trotzdem fällt das weit­gehend agrarische Land (mit einigen pott­häßlichen Industrie­städten) auch heute noch durch extreme Rück­ständig­keit auf, und auch der Tourismus hinkt.

Außer dem bekannten und viel­besuchten Bodhgaya gibt es keinen weiteren Touristen­magneten — und das, obwohl Bihar eine große Anzahl religiöser Stät­ten des Hinduismus, des Buddhismus, des Jainismus und des Islam im Angebot hat und auf eine ebenso alte wie glanz­reiche Geschichte zurück­blicken kann. Hier entstanden Buddhismus und Jainismus, und sogar der Name des Staates ist vom Sanskrit-Term Vihara abgeleitet, der buddhistische Klöster und Tempel bezzeichnet. Allerdings wurde der Staat auch immer wieder von Kriegen verwüstet, so daß man nur wenig alte Bausubstanz bewundern kann.

In Bihar ist das Reisen schwieriger als meist sonstwo in Indien; schuld ist nicht nur die schlechte Infrastruktur, sondern eher das erbärmliche Bildungsiveau (Englisch kann ein Problem werden, wenn man aus der Stadt draußen ist) und das vollständige Unverständnis der Bewohner gegenüber Ausländern, wodurch jede nützliche Hilfestellung verunmöglicht wird. Durch die extreme Übervölkerung kommt auch leicht Platzangst auf, und die Stimmung der Volksmassen kann leicht ins Spöttische oder Aggressive umschlagen.


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