Landkarte

Indien भारत/بھارت/ڀارت/ہِندوستان/རྒྱ་གར།/ਭਾਰਤ/ભારત/ভারত/ভাৰত/ꯚꯥꯔꯠ/𑄞𑄢𑄧𑄖𑄴/ଭାରତ/ಭಾರತ/భారత దేశము/இந்தியா/ഭാരതം

Indien ist ein Land von konti­nentalen Aus­maßen und umfaßt sowohl trockenes als auch monsun­geprägtes Hoch­gebirge, tropi­sche und sub­tropische Gebirge, tropisches Tief­land und Wüsten­gebiete. Diese variable Landes­natur allein bedingt bereits eine Vielzahl verschiedener Kultur­räume; dazu kommen aber noch ethnische und sprach­liche Unter­schiede, die sich durchaus mit denen innerhalb des ganzen europäischen Konti­nents messen können, und eine lange Tradition der Zersplitt­erung in un­zählige Klein- und Kleinst­staaten mit ausgeprägten lokalen Traditionen.

Selbst wenn man von den wenig erforschten Bewohnern der Andamanen und Nikobaren absieht (darunter einige der isoliertesten Populationen der Gegenwart), lassen sich in Indien vier verschiedene Sprach­familien nachweisen. Der größte Teil Nord­indiens ist von Ariern besiedelt, deren Sprachen unter­einander relativ eng verwandt sind und die zum indo–arischen Zweig der indo­europäischen Sprach­familie gehören; folglich sind sie auch mit Deutsch entfernt verwandt. Verstreut in Mittel­indien und dominant in Süd­indien trifft man auf die endemische dravidische Sprachfamilie. Zwei weitere Familien werden nur von kleinen Minder­heiten gesprochen: Austro–asiatisch ist in Mittel­indien durch den endemischen Munda-Zweig und in Nordost­indien durch den in Südost­asien zentrierten Mon–Khmer-Zweig vertreten, und sino–tibetische Sprachen verschiedener Zweige werden sowohl im Himalaya als auch im Flach­land und in den Gebirgen des Nord­ostens gesprochen.

Die Gesamtanzahl der Sprachen Indiens liegt je nach Zähl­weise bei einigen Hundert, von denen die über­wältigende Mehrheit nicht oder kaum verschriftlicht ist. Höchstens zwanzig Sprachen haben eine ausgedehnte und lebendige Schrift­kultur, dazu kommen noch ein paar Dutzend mit geringer oder historisch verlorener Schrift­tradition. Es ist eine indische Eigen­tümlichkeit, daß die meisten Schrift­sprachen mit einem eigenen Schreib­system geschrieben werden oder wurden — nur die nordwest­indische Devanagari-Schrift (mit dem bekannten horizontalen Balken) und ihre nord­östliche Variante, die bengalische Schrift, sind für mehrere Sprachen im Einsatz, wobei zumeist einige sprach­spezifische Sonder­zeichen hinzukommen. Außer den autoch­thonen indischen Schriften sind auch Modifikationen des arabischen Alphabets und natürlich die Lateinschrift in Gebrauch.

Patriotic vegetable market in Jaipur, showing the colours of the Indian National Flag

Patriotisches Gemüse-Ensemble in Jaipur

Die Mehrheit der Inder folgt der hin­duisti­schen Reli­gion, aber es gibt auch eine starke islami­sche Minder­heit (vor allem im Nord­westen) und klei­nere Grup­pen mit christ­lichem (Minder­heiten des Nord­ostens, ver­streut im Süden) oder bud­dhisti­schem (im Hima­laya und im Nord­osten) Bekennt­nis. Dazu kom­men der Jainis­mus, eine außer­halb Indiens un­bekannte Religion mit Schwer­punkt im Westen, der eben­falls auf Indien be­schränkte Sikhis­mus vor allem im Panjab und eine ver­schwin­dende Anzahl an Parsen — diese sehr alte Reli­gion des Zarathustra stammt aus Persien und hat mit dem Hin­duismus gemein­same Wurzeln. Zu­letzt prakti­zieren einige wenige Minder­heiten auch heute noch Natur­religionen, gewöhn­lich mit hin­duisti­scher Überfrachtung.

Eine plausible und praxisnahe Unterteilung Indiens in wenige Großräume ist gar nicht so einfach, und man findet verschiedene Vorschläge dazu in der Literatur. Für den Reisenden empfiehlt es sich, die einzelnen Unions­staaten als Richtlinie zu nehmen, da die inner­indischen Grenzen gewöhlich entlang sprachlicher und kultureller Verwerfungen gezogen sind. Persönlich gliedere ich das Land am liebsten nach einer Mischung geographischer und ethnischer Kriterien.

Der Norden
Unter „Nord­indien“ scheint jeder etwas anderes zu verstehen; viele fassen das, was ich als „Nord“ und „Mitte“ bezeichne, zusammen. Dafür kann man gute Gründe angeben; aber es erscheint mir praktischer, den Ausdruck „Nord­indien“ nur für das zu verwenden, was nördlich des Dekkan liegt. Das ist immer noch ein sehr großes Gebiet mit 59 Crore Einwohnern; daher empfiehlt sich eine weitere Unterteilung. Landkarte Indien
Der Nordwesten  
Damit ist jener Landes­teil gemeint, der westlich der Ganges-Yamuna-Tief­ebene liegt. Er umfaßt das Gebirge, fruchtbares Schwemm­land, Wüste und ganz im Süden Küsten­land (17 Crore)
Der Mittlere Norden  
besteht aus der dicht besiedelten Ganges-Yamuna-Tief­ebene und dem nord­westlich und nord­östlich davon liegenden Gebirge (38 Crore)
Der Nordosten  
läßt sich wiederum relativ leicht erfassen: Er liegt östlich des Korridors von Siliguri (4 Crore)
Als Zentralindien  
bezeichne ich einfach den Bereich zwischen Nord- und Süd­indien, das heißt im wesentlichen den Teil des Dekkan, der nicht dravidisch besiedelt ist, und den zugehörigen Küsten­streifen (22 Crore)
Südindien  
ist dann der Siedlungs­raum der Draviden (23 Crore)

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