
Indien
भारत/بھارت/ڀارت/ہِندوستان/ རྒྱ་གར།/ਭਾਰਤ/ભારત/ভারত/ভাৰত/ꯚꯥꯔꯠ/𑄞𑄢𑄧𑄖𑄴/ଭାରତ/ಭಾರತ/భారత దేశము/இந்தியா/ഭാരതം
Einwohner: | 102 Crore 88 Lakh | |
Fläche: | km² | |
Alphabetisierung: | 65% (75% ♂, 54% ♀) | |
Sprachen: | Hindi (indo–arisch), daneben ca. 25 weitere offizielle Regionalsprachen | |
Religionen: | | |
Hauptstadt: | Delhi | |
Größte Stadt: | Mumbai |
Indien ist ein Land von kontinentalen Ausmaßen und umfaßt sowohl trockenes als auch monsungeprägtes Hochgebirge, tropische und subtropische Gebirge, tropisches Tiefland und Wüstengebiete. Diese variable Landesnatur allein bedingt bereits eine Vielzahl verschiedener Kulturräume; dazu kommen aber noch ethnische und sprachliche Unterschiede, die sich durchaus mit denen innerhalb des ganzen europäischen Kontinents messen können, und eine lange Tradition der Zersplitterung in unzählige Klein- und Kleinststaaten mit ausgeprägten lokalen Traditionen.
Selbst wenn man von den wenig erforschten Bewohnern der Andamanen und Nikobaren absieht (darunter einige der isoliertesten Populationen der Gegenwart), lassen sich in Indien vier verschiedene Sprachfamilien nachweisen. Der größte Teil Nordindiens ist von Ariern besiedelt, deren Sprachen untereinander relativ eng verwandt sind und die zum indo–arischen Zweig der indoeuropäischen Sprachfamilie gehören; folglich sind sie auch mit Deutsch entfernt verwandt. Verstreut in Mittelindien und dominant in Südindien trifft man auf die endemische dravidische Sprachfamilie. Zwei weitere Familien werden nur von kleinen Minderheiten gesprochen: Austro–asiatisch ist in Mittelindien durch den endemischen Munda-Zweig und in Nordostindien durch den in Südostasien zentrierten Mon–Khmer-Zweig vertreten, und sino–
Die Gesamtanzahl der Sprachen Indiens liegt je nach Zählweise bei einigen Hundert, von denen die überwältigende Mehrheit nicht oder kaum verschriftlicht ist. Höchstens zwanzig Sprachen haben eine ausgedehnte und lebendige Schriftkultur, dazu kommen noch ein paar Dutzend mit geringer oder historisch verlorener Schrifttradition. Es ist eine indische Eigentümlichkeit, daß die meisten Schriftsprachen mit einem eigenen Schreibsystem geschrieben werden oder wurden — nur die nordwestindische Devanagari-Schrift (mit dem bekannten horizontalen Balken) und ihre nordöstliche Variante, die bengalische Schrift, sind für mehrere Sprachen im Einsatz, wobei zumeist einige sprachspezifische Sonderzeichen hinzukommen. Außer den autochthonen indischen Schriften sind auch Modifikationen des arabischen Alphabets und natürlich die Lateinschrift in Gebrauch.
Patriotisches Gemüse-Ensemble in Jaipur
Die Mehrheit der Inder folgt der hinduistischen Religion, aber es gibt auch eine starke islamische Minderheit (vor allem im Nordwesten) und kleinere Gruppen mit christlichem (Minderheiten des Nordostens, verstreut im Süden) oder buddhistischem (im Himalaya und im Nordosten) Bekenntnis. Dazu kommen der Jainismus, eine außerhalb Indiens unbekannte Religion mit Schwerpunkt im Westen, der ebenfalls auf Indien beschränkte Sikhismus vor allem im Panjab und eine verschwindende Anzahl an Parsen — diese sehr alte Religion des Zarathustra stammt aus Persien und hat mit dem Hinduismus gemeinsame Wurzeln. Zuletzt praktizieren einige wenige Minderheiten auch heute noch Naturreligionen, gewöhnlich mit hinduistischer Überfrachtung.
Eine plausible und praxisnahe Unterteilung Indiens in wenige Großräume ist gar nicht so einfach, und man findet verschiedene Vorschläge dazu in der Literatur. Für den Reisenden empfiehlt es sich, die einzelnen Unionsstaaten als Richtlinie zu nehmen, da die innerindischen Grenzen gewöhlich entlang sprachlicher und kultureller Verwerfungen gezogen sind. Persönlich gliedere ich das Land am liebsten nach einer Mischung geographischer und ethnischer Kriterien.