
◀ Kandy 1 | Siehe auch Periyar, Matale | Kandy 3 ▶ |
Kandy 2
මහනුවර/
|
![]() Allee der Königspalmen |
![]() Dschungelatmosphäre |
![]() Wiese |

Fackelingwer, Etlingera elatior

Die Allee der Doppelten Kokosnußpalmen

Doppelte Kokosnüsse
ich bin immer noch in Kandy und möchte Dir heute von einigen Ausflügen in die Umgebung berichten, bei denen ich meiner botanischen Leidenschaft in vollen Zügen frönen konnte. Denn rings um Kandy erstreckt sich nicht nur ein Gewürzanbaugebiet, sondern man kann auch noch in das nur fünf Kilometer entfernte Peradeniya fahren, wo der meiner Meinung nach schönste botanische Garten Asiens lockt — über den Eintrittspreis schweige ich mich aus (zwanzigmal das, was Einheimische berappen).
Der Garten ist ebensosehr eine botanische Schatzkiste wie ein grün–ästhetischer Erholungsort. Einzelne Bezirke sind thematisch bepflanzt (Gewürzgarten, Ayurveda-
Stützwurzeln und Triebe einer Pandanus-Palme
Herzliche Grüße von Strophantus preussii
Muskatblüte
Kalebassen-Muskat
Im Gewürzgarten kann man einige der in Sri Lanka angebauter Gewürzpflanzen sehen, darunter Muskat, Nelken, Piment, Cardamom und weitere, aber perverserweise keinen Zimt (obwohl dieser ja endemisch ist). Dort steht auch eine ausgesprochen schöne Pandanus-
Weniger erfolgreich verlief die Besichtigung kommerzieller Gewürzgärten — davon gibt es einige auf der Straße nach Norden, ein paar Kilometer hinter Matale und ca.
„Wilder Knoblauch“
Unreife Zimtfrüchte
Immerhin standen ein paar Zimtbäume da und schlossen damit die Lücke aus dem Botanischen Garten. In Sri Lanka wird Zimt schonend geerntet, indem man zweijährige Zweige kappt, die sehr dünne Rinde abschält, säubert und trocknet; dabei rollt sie sich ein, und durch Ineinanderstecken mehrerer Rindenlappen entsteht dann die bekannte Zimtstange. All das konnte man nicht sehen, nur ein Stück Stammborke herausbrechen und daran riechen. Zur Zeit tragen die Bäume übrigens ihre Früchte, die (allerdings in wesentlich unreiferem Stadium) als „Zimtblüten“ ein relativ unbekanntes Gewürz ergeben. Der Guide zeigte mir auch eine enigmatische Schlingpflanze, die er als “Wild Garlic” bezeichnete und deren Blätter beim Zerreiben wirklich ein authentisches Laucharoma entwickelten; eine kurze Internet-Recherche brachte dann etwas Klarheit, auch wenn ich immer noch nicht weiß, welcher der vielen wissenschaftlichen Namen der aktuelle ist (unter anderem Mansoa alliacea, Cydista aequinoctialis, Pseudocalymma alliaceum).
Gemüse
Curry- und Pandanusblätter
Obst
Jackfruit und Brotfrucht
Die botanischen Exkursionen lassen sich dann in der großen Markthalle von Kandi weiter fortführen. Dort bekommt man eine unglaublich farbgewaltige Vielfalt an Obst angeboten, staunt über die breite Auswahl an frischem Gemüse und kann sich von frischem und getrocknetem Fisch anstinken lassen. Am allereinfachsten findet man jedoch die Tee- und Gewürzstände: Dafür sorgen schon die zahllosen Schlepper, die den Touristen aromatische Souvenirs aufschwatzen wollen, darunter auch staubfein gemahlenen, leuchtend gelben „Safran“, in Wahrheit natürlich Curcuma. Einiges war mir neu: So konnte ich erstmals Brotfrüchte sehen. In zubereiteter Form habe ich dieses eng mit Jackfruits verwandte Gemüse ja schon im letzten Brief beschrieben, und namentlich sind sie ohnehin jedem von Captain Bligh und der Meuterei auf der Bounty bekannt.
Ich staunte gehörig über die Anwesenheit von eher südostasiatischen Gewürzen wie Kaffernlimetten, Zitronengras und sogar Kleinem Galgant. Recht witzig fand ich die „Kombinationspackung“ aus einem Bündel Curryblättern, die mit einem Pandanusblatt zusammengebunden waren. Da hat man dann alles mit einem Griff zusammen, wie bei deutschem Suppengrün.
Kochi Miris
Nayi Miris
Am meisten interessierten mich aber die lokalen Chili-
… zumindest nicht, bevor man sie aufgebrochen hat.
Mit Durians ist nicht zu spaßen …
Als besonderen Leckerbissen gönnte ich mir am Markt ein nicht ganz billiges Vergnügen: Eine Durian. Über diese wunderbare Frucht wird ja viel geschrieben und noch mehr geschwafelt. Oft wird sie durch „höllischen Geruch und himmlischen Geschmack“ charakterisiert, aber ich halte das für blanken Unfug: Sie riecht so wie sie schmeckt, nämlich überwältigend intensiv und fast betäubend fruchtig; der Fairness halber merke ich an, daß andere im Geruch fäkale, käsige oder lauchige Noten entdeckt haben wollen. Man ißt nur das blaßgelbe Gewebe rings um die großen Samen (einen fleischigen Arillus) mit einer Konsistenz, die irgendwo zwischen Mozarella und Mascarpone liegt. Aus Indonesien kenne ich die Durian eher als geschmacksarm (sie spricht nur die Nase an, nicht die Zunge), aber die hier gekaufte erwies sich als überraschend süß. Die Früchte können mehrere Kilo schwer werden, sehen aus wie ein gefährlich bestachelter Morgenstern (Marke „Schrecklicher Sven”) und haben eine steinharte, stabile Schale; bedenkt man nun noch, daß Durio zibethinus bis zu
◀ Kandy 1
Kandy 3 ▶