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Kagbeni कागबेनी (Nepal) |

Kagbeni, gesehen von einen nahen Hügel. Links die Reste der Burg, rechts der buddhistische Tempel (rot)

Blick auf Kagbeni, im Hintergrund der Dhaulagiri

Die Burgruine in Kagbeni
eine kurze aber sauteure Busreise nördlich von Marpha liegt Jomsom, die Hauptstadt des Mustang-
Der Ärger lohnt sich aber. Kagbeni liegt auf
Aufgang zur einer Wohnung
Überdachter Durchgang
Innerhalb der zentralen Befestigungsanlage, von der nur noch Teile der Außenmauern und ein imposantes Tor erhalten sind, drängen sich die Häuser sehr eng. Sie sind oft ziemlich komplex gebaut, typischerweise mehrstöckig und mit Innenhof. Die Wege als „verwinkelt“ zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung, selbst „labyrinthartig“ greift noch eine Spur zu kurz; als ob das noch nicht genug wäre, sind die schmalen Wege oft mit Holzkonstruktionen überdacht, so daß sie an finstere Tunnel mit unheimlichen Abzweigungen erinnern. In diesen überbauten Bereichen erreicht man die Wohnungen oft nur von unten durch Holzluken, zu denen wuchtige Steintreppen oder primitive Holzleitern führen. Winzige, kaum erhellte Durchgänge zweigen an unübersichtlichen Stellen ab und führen in kleine Innenhöfe, die mit vertrockneten Exkrementen bedeckt sind — gruselnd fragt man sich, von welcher Spezies wohl.
Sehenswürdigkeiten im engeren Sinn hat Kagbeni natürlich keine. Allenfalls könnte man das buddhistische Kloster erwähnen, das angeblich über ein halbes Jahrtausend alt ist und dieses Alter aus jeder Mauerfuge emaniert. Morgens um sechs findet im großen Meditationssaal im ersten Stock eine Puja statt, und auch wenn man den Touris dafür einen Eintrittspreis abknöpft, so war es doch eine authentische Veranstaltung, und noch dazu etwas, was ich noch nie gesehen hatte: Eine reine Kinderpuja! Alle Rezitationen wurden von Novizen gehalten, die kaum mehr als zwölf Jahre alt sein konnten; anderswo hatte ich die Kinder nur an Trommeln erlebt, aber dieses Kloster nimmt seinen Ausbildungsauftrag wohl besonders ernst.
Der Schutzgott des Dorfes
Stupa mit hölzernem „Sonnendach“
Auch in der Stadt trifft man alle paar Meter auf irgendein buddhistisches Accessoire: Wände voller Gebetsmühlen, roh gemauerte Stupas, und natürlich bunte Gebetsfahnen. Ziemlich genau im Zentrum, an einer überdachten und daher recht finsteren Kreuzung, steht eine übermannsgroße, rätselhafte Figur mit einem weißen, runden Kopf, einem plumpen, rot bemalten Körper und einer steifen Überraschung unterhalb der Körpermitte. Dabei handelt es sich um den lokalen Schutzgott, von dem jedes Gurung-
Eine Batterie von Gebetsmühlen auf einem Felsvorsprung hinter der Gompa
An den Außenseiten des Tempels findet man überall Gebetsmühlen
Unter Trekkern ist Kagbeni als Alternative zu dem sehr deutlich weniger atmosphärischen Jomsom recht beliebt, und deshalb gibt es hier unzählige Übernachtungs- und Essensmöglichkeiten, von denen gar nicht wenige mit unsäglich langsamem Internet per WLAN protzen wollen (ca. 30 Webseiten pro Stunde kann man damit öffnen). Die Espressodichte erreicht wohl die der Piazza Navona in Rom (die Preise auch), und daß ein Restaurant sich selbst Yac Donalds nennt, setzt der kulturellen Selbstverleugnung die Krone auf; andererseits muß ich zugeben, daß die Touri-
Pflügen vor dem Hintergrund des Thorong-Tales
Gurung-Frauen beim Nachmittagsschwatz
Unmittelbar nördlich von Kagbeni beginnt Upper Mustang, und wer keine Sondergenehmigung hat, darf es nicht betreten — genauer gesagt nur so weit, daß man bis zum Abend wieder zurück ist. Folgt man der Kali Gandaki eine Viertelstunde weit nach Norden, so blickt man in ein weites, vollständig vegetationsloses Tal, ein Reich von Sand, Steinen und Felsen, geformt von den Gewalten der Kontinentaldrift, der Wucht des Flusses und dem ständig nagenden Wind.
Das Dorf Tiri, nur einen Kilometer von Kagbeni auf der anderen Flußseite, ist das erste Dorf im Oberen Mustang, und die Restriktionen werden so lax gehandhabt, daß es dort sogar einen Homestay gibt. Tiri besteht nur aus ein paar ärmlichen Häusern ohne jedes Ambiente, und aus einem kleinen, uralten Kloster auf dem steilen Hang über dem Dorf. Von dort reicht der Blick weit in den Norden, aber man sieht keine einzige menschliche Ansiedlung auf den kahlen Höhen mit ihren durch Winderosion entstandenen bizarren Formen. Nur
Die trockene, unwirtliche Landschaft von Upper Mustang
Das Dal Bhat war zwar nur mittelmäßig, wurde aber in sehr hübschem Messinggeschirr serviert
Diese Frau zermahlt getrocknete Zypressenzweige, um Räucherwerk herzustellen
So sehr mir Kagbeni auch gefällt: Beim Essen stinkt es einigermaßen ab. Es gibt ein paar Futterstellen am Jeep-
Dal Bhat schmeckt hier kaum anders als sonst irgendwo in Nepal. Als Pluspunkte lassen sich eventuell die Verwendung von Jimbu im Dal, das Gewürzpulver Timur Piro oder das scharfe und mit viel Timur gewürzte Tomaten-
Yak-Sukuti
Yak-Momos
Bei den Fleischgerichten dominiert hier der Yak; er hat ziemlich festes, dunkles Fleisch voller Flachsen und Sehnen, mit einem Geschmack zwischen Rind und Wild. Häufig bekommt man Yak luftgetrocknet als Sukuti, und das schmeckt sehr gut, besonders wenn es mit einer größeren Menge Chili, Zwiebeln und Knoblauch angebraten und mit Timur Piro bestreut wird. Duchaus lobenswert sind auch die Momos mit Yak-
Blick von Tiri über das fast trockene Flußbett der Kali Gandaki — Upper Mustang ist wirklich nicht besonders lebensfreundlich
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