Landkarte

Meghalaya मेघालय

Der „Wohnsitz der Wolken“ trägt seinen Namen zu Recht: Das grüne, sub­tropische Gebirgs­land erfreut sich nämlich ungeheurer Nieder­schläge. Der Welt­rekord wird vom kleinen Ort Cherrapunji gehalten, der im Schnitt knapp 12 m Niederschlag abbekommt (im Rekordjahr 1960 waren es 22 m). Die feuchte Luft aus dem Golf von Bengalen regnet sich dabei an den steil ansteigenden Khasi Hills ab; die Wassermassen fließen allerdings postwendend wieder nach Bangladesh zurück und ergeben dort die bekannten jährlichen Überschwemmungen.

Die Hauptstadt Shillong ist eine stark britisch geprägte Hill Station; dieser Eindruck wird durch die vielen protestantischen Kirchen verstärkt, da die Bergstämme der Khasi und Garo im 19. Jahrhundert intensiver Missionierung durch schottische Presbyterianer ausgesetzt waren (das ist, neben dem berühmten Schlechtwetter, der zweite Grund für die Bezeichnung „Schottland des Ostens“).

Die Bevölkerung Meghalayas besteht überweigend aus Stammesgruppen: Im Osten leben die austro-asiatischen Khasi (und einige eng verwandte Gruppen), während der Westen von den sino–tibetischen Garo besiedelt ist. Beide Stämme folgen matrilinearen Bräuchen und sind relativ wenig indisiert (sie benutzen auch die Lateinschrift); in den wenigen Städten leben jedoch zum guten Teil indische Zuwanderer. Die primäre Verwaltungssprache ist Englisch, was zumindest in dem für Ausländer zugänglichen Teil Indiens eine einzigartige Kuriosität ist.


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