Landkarte

Terai — Das nepali­sche Flach­land

Bus travellers have to cross a stream by foot because of a collapsed bridge, Western Terai, Nepal

Typisch Terai: Wenn wieder mal eine Brücke eingestürzt ist, bekommen die Busreisenden nasse Füße

Vom Terai wollen die meisten Touristen nicht viel wissen. Einer­seits ist das ver­ständ­lich, denn die flache, im Som­mer un­erträg­lich heiße Ebene mit ihren staubigen Städten bildet geradezu die Anti­these zu allem, was man sich von Nepal so erwartet, und so durch­eilen die meisten Besucher das Terai so rasch, wie es mit den erbärm­lich langsamen, klapprigen Bussen, den schlechten, vom Monsun zernagten Straßen und den vielen Streiks eben geht. Anderer­seits gibt es aber auch hier einges, was das Ansehen lohnt, auch wenn vieles davon eher zu einer Indien-Reise passen würde.

Diese Beschreibung gilt für das sogenannte „äußere Terai“, das einfach die nördliche Fortsetzung der Nordindischen Tiefebene darstellt. Verwirrenderweise spricht man in Nepal aber auch von einem „inneren Terai“ und meint damit etwas höherliegende, in Ost–West-Richtung langgezogene Täler, die vom äußeren Terai durch Hügelketten (Sivalik Hills) getrennt sind. Einige dieser Orte sind so heiß wie im äußeren Terai, andere haben dagegen eher Mittelgebirgscharakter, und daher würde ich sie aus touristischer Sicht besser dem Hügelland zuordnen; der einzige, den ich bisher besucht habe, ist Birendranagar.


Das Tarai wird auf seiner ganzen Länge vom Mahendra-Highway durchquert, der einzigen Ost–West-Achse Nepals. An einigen Stellen schneidet die Shivali Hills an und verläuft dann eine Zeitlang im Inneren Tarai. Das ist besonders im Deukhuri-Tal (Mid-West, Distrikte Bardia, Banke und Dang) sehr spürbar; dagegen merkt man vom Chitwan-Tal (Center, Narayani-Zone, Distrikte Chitwan und Makwanpur) landschaft­lich nicht so viel. An allen anderen Stellen bleibt der Highway südlich der Hügel­ketten im Flachland.

Für den Touristen ist am Mahendra-Highway wenig zu holen, außer vielen Kilometern; es gibt nämlich nur wenige Sehenswürdigkeiten am Highway selbst. Daher sind vor allem die Abzweigungspunkte von Interesse. Die folgende Liste gibt in Richtung West nach Ost die meisten davon an, und die darüber erreichbaren Ziele. Alle Abzweigungen führen nach Norden wenn nicht extra anders vermerkt.

  1. Mahendranagar: Das Westende des Highways und der Grenzübergang nach Indien (Banbassa in Uttarkhand)
  2. Attaria: Abzweigung zu den Bergorten in Far West: Dadeldhura, Chainpur (Bajhang), Darchula, Martadi, …
  3. Kohalpur: Abzweigung nach Norden führt nach Birendranagar (Surkhet) und Jumla; Abzweigung nach Süden führt nach Nepalgunj und von dort nach Indien (Uttar Pradesh).
  4. Amile: Hier kann man nach Tulsipur abzweigen, einer Stadt im Dang-Tal (Inneres Tarai). Meine Karte zeigt von dort noch eine etwas zweifelhafte Straße weiter bis in die Gebirgsstadt Musikot (Jumlikhalanga) im Rukum-Distrikt.
  5. Lamahi: Wer die Abzweigung in Amile verpaßt hat, bekommt noch eine Chance ins Dang-Tal, diesmal nach Ghorahi.
  6. Butwal: Nach Norden kommt man über den Siddharta-Highway nach Tansen und Pokhara; im Süden erreicht man Bhairawa und von dort entweder die indische Grenze (Sunauli in Uttar Pradesh) oder Lumbini.
  7. Narayangadh: Straße nach Mugling am Prithvi-Highway (etwa in der Mitte zwischen Pokhara und Kathmandu).
  8. Hetauda: Der Tribhuwan-Highway führt nach Naubise am Anfang des Prithvi-Highway; von Naubise kommt man ins Kathmandu-Tal
  9. Pathalaia: Abzweigung südwärts zum Grenzübergang Birganj und weiter nach Indien (Raxaul in Bihar)
  10. Badribas: Die Stichstraße nach Sindhulimadhi (auch Sindhuli genannt) soll irgendwann bis ins Kathmandu-Tal verlängert werden; man würde dann in Dhulikhel auf den Araniko-Highway treffen. Von Sindhuli müßte man auch ins Marin-Tal (Inneres Tarai) mit dem Hauptort Kamalamai gelangen können.
  11. Dhalkewar: Wer hier nach Süden abzweigt, erreicht Janakpur.
  12. Mirchaiya: Eine obskure Abzweigung führt tief ins Gebirge, nämlich nach Okhaldhunga und von dort bis an die Grenze des Solukhumbu-Distriktes, etwa 50 km an den Mt. Everest heran.
  13. Kadmaha: Hier kann man nach Gaighat ins Udaipur-Tal (Inneres Tarai) abbiegen; die Straße schlägt einen Ring und kommt weiter östlich bei Kanchanpur knapp westlich des Koshi-Tappu-Naturschutzgebiets wieder auf den Mahendra-Highway zurück.
  14. Itahari: Die Abzweigung nach Dhankuta führt weiter nach Hile, Basantapur und von dort tief ins Gebirge, bis nach Myanglung (Tehrathum) oder sogar Khandabari im Shankuvasabhi-Distrikt. Nach Süden kann man nach Biratnagar abzweigen, wenn man das unbedingt will.
  15. Birtamod: Die Straße nach Fikkal und Ilam führt noch wesentlich weiter ins Gebirge, nämlich über Phidim bis nach Taplejung.
  16. Kakarbhitta: Des Ostende des Highways und der Grenzübergang nach Indien (Panitinki in Westbengalen).

Der „Highway“ ist eine asphaltierte, zweispurige Straße und größtenteils ganz gut befahrbar; im Med-West ist er allerdings sehr heruntergekommen, mit zerrissenem Asphalt und Brücken, die im Monsun auch mal gerne einstürrzen. Damit ist er eine der besten Straßen des Landes. Trotzdem kommen die Tagbusse nur sehr langsam voraus, weil sie an jedem Termitenhaufen Halt machen und irgendwen ein- oder aussteigen lassen. Eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von 30 km/h ist realistisch.


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