Landkarte

Rajasthan राजस्थान

Rajasthan ist der größte Bundes­staat Indiens und besteht größten­teils aus flachem bis leicht hüge­ligen Wüsten­land, gegen Süd­osten wird es aller­dings gebirgig und etwas feuchter. Trotz­dem ist der Bundes­staat kaum industrial­isiert, sondern weit­gehend agrarisch aus­gerichtet. Da die Land­wirtscharft nur schlechte Erträge bringt, ist Rajasthan eines der ärmsten und rückständigsten Gebiete Indiens.

Die meisten Einwohner haben einen der vielen untereinander kaum verständlichen Dialekte der Rajasthani-Gruppe zur Muttersprache; in Verkehr und Verwaltung kommt aber nur Hindi zum Einsatz. Dieser Faktor trägt, neben der weitverbreiteten Vernachlässigung von Mädchenbildung und der geringen Urbanisierung, zur niedrigen Alphabetisierungsquote bei.

In den letzten Jahrhunderten war Rajasthan in eine große Anzahl kleiner Fürstentümer und Stadtstaaten zersplittert. Deren Maharajas standen in einem ständigen Konkurrenzverhältnis zueinander, das anfangs kriegerisch, später durch exzessive Repräsentation auf den Gebieten der Baukunst und des Hoflebens ausgetragen wurde. Diese Entwicklung bedingte einerseits eine Verarmung des Landes, andererseits ist Rajasthan buchstäblich mit Palästen und Burgen gespickt, die sich touristisch ausgezeichnet vermarkten lassen. Entsprechend zieht Rajasthan mehr ausländische Touristen an als jeder andere Unionsstaat.

Die großen Touristenströme bringen Vor- und Nachteile. Die touristische Infrastruktur ist im allgemeinen sehr befriedigend ausgebaut, und in manchen Burgen bekommt man sogar Audio-Guides und Hochglanzprospekte zum (gnadenlos überteuerten) Ausländerticket mitgeliefert. Andererseits ist die einstmals legendäre Gastfreundschaft und Ehrenhaftigkeit der Rajasthani mancherorts ziemlich verflacht, und das Land wirkt mitunter wie ein billiger Bazar voller nie ermüdender Nervensägen.

Erstaunlicherweise konzentrieren sich die Touristen aber immer noch in wenigen Zentren, und so kann man auch im überlaufenen Rajasthan durchaus noch friedliche Kleinstädte und sogar weltabgelegene Perlen entdecken.


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